Anna Neurohr
Galerien-Wochenende 15./16.01.2022
Die Natur um uns lebt und ist Lebensraum. Nach meiner Erfahrung begreifen wir Menschen sie aber eher als unterworfene Materie. Wir verfügen über sie. Wir glauben, alles mit ihr machen zu dürfen und über ihr zu stehen. Ich hinterfrage diese Beziehung zu unserer Umwelt und möchte dieses Verhältnis verändern. Dazu befasse ich mich hier mit dem Berg – Objekt meiner langjährigen Faszination und Observation – und begebe mich auf die Suche nach seinem Wesen und nach anderen Sichtweisen: Wie ist seine Konsistenz? Haben Berge eine innere Logik kristalliner Art? Halten unterirdische Strukturen alles zusammen? Sind Berge wie Bäume und haben Wurzeln? Wo ist ein Berg unter- und wo oberirdisch? Was genau passiert, wenn der Berg zerbricht, wenn er Risse bekommt? Kann er sich auflösen? Schlägt da ein Herz? Blutet er? Welche Farbe hat sein Blut? Weint er? Wie sehen seine Tränen aus? Und wer tröstet ihn?
Ein anderer Blick auf das diverse Leben scheint mir essentiell, wenn wir unseren Planeten anders behandeln und dem Klimawandel etwas entgegensetzten wollen.
Anna Neurohr